Ältere Mitarbeiter sind vor allem eins: mit Vorurteilen behaftet. Sie sind unflexibel, wenig motiviert und haben gesundheitliche Beschwerden, lautet der allgemeine Tenor. Das stimmt aber nicht. Forscher bündelten die Ergebnisse von 418 Studien zum Verhalten älterer Arbeitnehmer. Damit konnten fünf von sechs Klischees widerlegt werden, schreibt Wirtschaftspsychologie aktuell.
Die Forscher aus Hongkong und Georgien untersuchten die folgenden Vorurteile: Ältere Mitarbeiter sind weniger motiviert, sie haben eine Ablehnung gegenüber Veränderung, bilden sich nur ungern weiter und sind häufiger krank. Auch das Klischee, ältere Mitarbeiter würden anderen weniger vertrauen und widmeten sich stärker ihrem Privatleben als ihr Beruf, wurde überprüft.
Bis auf das Vorurteil, ältere Mitarbeiter würden sich beruflich nicht weiterentwickeln wollen, konnten alle Klischees widerlegt werden. Bezüglich der Motivation zeigte sich, dass die Mitarbeiter mit steigendem Alter zunehmend motiviert waren. Ein ähnlicher Trend war bezüglich der Themen Veränderung und Vertrauen zu erkennen. Weder seelisch noch körperlich, waren die Älteren gesundheitlich stärker eingeschränkt als ihre jüngeren Kollegen. Eine Präferenz für das Privatleben war nicht zu erkennen. Ältere Mitarbeiter konnten Privat- und Berufsleben unter einen Hut bringen.
Für Personaler gibt es von Seiten der Forscher vier Tipps: Zahlen ansehen statt Vorureilen zu glauben, die Klischees in der Personalabteilung diskutieren sowie ältere Mitarbeiter und Bewerber kennenlernen. Vor allem sollte aber auf deren Interessen eingegangen und in ihre Weiterbildung investiert werden. Das geringe Interesse kommt nicht von ungefähr.