Unsere Persönlichkeit als Schlüssel zu mehr innerer Stärke
Resilienz, die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen, ist ein wesentlicher Bestandteil unseres mentalen Wohlbefindens. Doch ist Resilienz angeboren oder kann sie trainiert werden? Die Antwort ist: Beides - und liegt oft in unserer Persönlichkeit. Denn wenn du resilienter werden möchtest, musst du innere Stärke und psychische Widerstandsfähigkeit entwickeln. Das bedeutet auch, dich mit deiner Persönlichkeit auseinanderzusetzen.
In anderen Worten: Wer die eigene Resilienz trainieren möchte, kommt nicht darum herum, sich mit den eigenen Stärken und Begrenzungen zu beschäftigen.
Die Persönlichkeit eines Menschen spielt eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Resilienz. Einige Persönlichkeitsmerkmale wie Optimismus, Selbstwirksamkeit und Flexibilität können die Fähigkeit zur Bewältigung von Stress und Herausforderungen stärken. Menschen, die offen für Veränderungen sind und Schwierigkeiten als Chancen zur persönlichen Entwicklung sehen, neigen dazu, widerstandsfähiger zu sein.
Herausforderungen zu meistern und auf Veränderungen zu reagieren fällt manchen Menschen leichter und anderen schwerer. In diesem Zusammenhang nehmen die sogenannten Resilienz-relevanten Eigenschaften Bedeutung an, die mal stärker und mal schwächer ausgeprägt sind. Diese Eigenschaften sind tief in unserer Persönlichkeit verankert, triggern uns in bestimmten Situationen und sorgen dafür, dass wir uns so verhalten, wie wir uns verhalten. Damit einhergehend sorgen sie auch dafür, wie wir mit herausfordernden Situationen umgehen.
Doch bedeutet das, dass man, je nach Persönlichkeit, nicht resilient sein kann?
Nein, denn: Resilienz kann trainiert und gestärkt werden, je nach Persönlichkeit aber anders. Insgesamt ist die Beziehung zwischen Resilienz und Persönlichkeit komplex. Unsere Persönlichkeit kann unsere Fähigkeit zur Resilienz beeinflussen, aber sie definiert sie nicht. Jeder kann daran arbeiten, resilienter zu werden, indem er sich auf die Stärkung von positiven Eigenschaften und die Entwicklung bewältigungsorientierter Denkweisen konzentriert. Achtsamkeit, soziale Unterstützung und die Entwicklung von Problemlösungsfähigkeiten sind einige Wege, wie jeder seine Resilienz fördern kann.
Klar ist aber auch: Jeder geht mit belastenden Situationen anders um
Die Psychologen Anthony Mancini und George Bonanno haben mehrfach Resilienz untersucht und sind dabei der Frage nachgegangen, woher die individuellen Differenzen im Umgang mit Verlusten kommen. Sie haben zwei Coping-Stile (also Bewältigungsstile) formuliert: flexible Anpassung und pragmatisches Coping. „Flexible Adaptation“ ist die Fähigkeit das Verhalten flexibel auf Anforderungen und herausfordernde Stimuli auszurichten. „Pragmatic Coping“ ist eine meist zielgerichtete „whatever it takes“-Einstellung und nicht immer als positiv zu bewerten. Diese Strategie wirkt durch die Unterdrückung von Gefühlen oft maladaptiv (nicht hilfreich) und erzeugt negative Konsequenzen auf interpersonaler, physiologischer und emotionaler Ebene, obwohl in erster Instanz, durch das Erleben von Kompetenz und Selbstkontrolle, die Resilienz erhöht wird.
Unsere Persönlichkeit spielt also zweifellos eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung unserer Resilienz. Doch ist es wichtig, nicht zu vergessen, dass unsere Persönlichkeit nicht in Stein gemeißelt ist und wir die Möglichkeit haben, uns weiterzuentwickeln. Jeder von uns kann an seiner inneren Stärke arbeiten, seine psychische Widerstandsfähigkeit fördern und die Kunst der Resilienz trainieren.
Egal, welche Persönlichkeitsmerkmale uns auszeichnen, wir haben die Macht, unsere Resilienz zu kultivieren und zu vertiefen.
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