Wenn Erwachsene lernen, lernen sie nicht von Grund auf neu. Erwachsene sind von ihrer Lebenswelt geprägt, sie haben Erfahrungen gesammelt und verfügen bereits über verschiedene Kenntnisse. Um sie trotzdem zu erreichen und effektives Lernenzu ermöglichen, sind die vier Grundprinzipien des Erwachsenenlernens zentral.
1. Lebensweltorientierung
Um Erwachsenen die Aufnahme neuer Informationen zu ermöglichen, ist zunächst deren Lebenswelt zu berücksichtigen. Dabei werden die subjektive und die objektive Lebenswelt unterschieden. Zur subjektiven Lebenswelt einer Person gehört zum Beispiel, in welcher Art von Haushalt oder unter welchen Umständen sie aufgewachsen ist. Die objektive Lebenswelt erfasst unter anderem, ob die Person in einem wirtschaftlich schwachen oder starken Land lebt. Denn all diese Faktoren bestimmen, wie der Erwachsene lernt und versteht beziehungsweise wie auf ihn eingegangen werden muss.
2. Teilnehmerorientierung
Im Gegensatz zur Lebensweltorientierung, die ein breites und allgemeines Konstrukt hinter einer Person bildet, bezieht sich die Teilnehmerorientierung auf den Teilnehmer, wie er zum Beispiel im Seminar anwesend ist. Es interessiert, wo in seinem Leben die Person gerade steht. So sind etwa die Bedürfnisse und Interessen eines Teilnehmers, der im Verkauf tätig ist, andere, als die eines Teilnehmers, der seine beruflichen Wurzeln in der Personalentwicklung hat.
3. Anschlusslernen
Erwachsene lernen nicht von Grund auf neu, sondern sie knüpfen an Erlebnisse und Wissen, das sie in ihrer Lebenswelt gesammelt haben, an. Deshalb ist es zentral, diesen Faktor auch im Lernprozesszu berücksichtigen. Denn nur wenn die Inhalte der Lerninstrumente einen Bezug zur individuellen Lebenswelt des Erwachsenen herstellen, ist die Informationsaufnahme wirklich effektiv.
4. Erfahrungslernen
Erfahrungen, die der einzelne Teilnehmer, zum Beispiel in seinem Beruf, gesammelt hat, spielen für das Erwachsenenlernen ebenfalls eine Rolle. Der neu zu lernende Stoff sollte eine Bedeutung im Alltag des Teilnehmers einnehmen und ihm Strategien und Kenntnisse an die Hand geben, die er selbst in seiner individuellen Position umsetzen kann. Können neuen Informationen mit den eigenen Erfahrungen in Beziehung gesetzt werden, findet ein wirksamer Lernprozess statt.
Erst wenn alle vier Grundprinzipien erfüllt sind, kann es Erwachsenen ermöglicht werden, einen nachhaltigen Lernerfolg zu erzielen.
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