Methoden-Tipp: Kollegiale Fallberatung

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Eine Methode, um die Handlungs- und Lösungsorientierung von Teams zu stärken

Eine Methode, um die Handlungs- und Lösungsorientierung von Teams zu stärken

 

Plötzlich steht man vor diesem Problem. Diesem Problem, das allein nicht lösbar scheint. Einer Herausforderung, bei der man gerade einfach nicht weiterkommt. Was kann dann helfen? Es nicht allein machen, sondern gemeinsam. Sich einen Rat von außen holen. Mit der Methode der kollegialen Fallberatung bekommt das „Rat holen“ ein System. In diesem Artikel erfährst du, wie diese Methode funktioniert und warum sie die Resilienz eines Teams stärkt.

 

Was ist eine kollegiale Fallberatung?

 

Die kollegiale Fallberatung ist eine wertvolle Methode, um sich im Beruf weiterzuentwickeln und Probleme gemeinsam zu lösen. Indem man sich mit anderen Fachleuten aus dem gleichen Bereich zusammentut, kann man neue Perspektiven gewinnen, sein eigenes Wissen erweitern und von anderen lernen. Bei dem Verfahren der kollegialen Fallberatung kommen mehrere Fachleute aus demselben Bereich zusammen, um einen Fall zu besprechen und zu analysieren. Die Idee dahinter ist, dass die Teilnehmer von ihren eigenen Erfahrungen und Perspektiven profitieren und gemeinsam bessere Lösungen finden.

Normalerweise wird einer der Teilnehmer den Fall präsentieren und die anderen Teilnehmer werden Fragen stellen, ihre Meinung äußern und Lösungen vorschlagen. Ziel ist es, eine gemeinsame Sicht auf den Fall zu entwickeln, mögliche Herangehensweisen zu diskutieren und eine empfohlene Vorgehensweise zu vereinbaren. Es geht also darum, durch den Austausch und die Zusammenarbeit die Qualität der Arbeit zu verbessern und bessere Ergebnisse zu erzielen.

 

Die kollegiale Fallberatung kann in vielen Bereichen angewendet werden:

 

  • Ein Manager fragt Kollegen nach ihren Meinungen und Vorschlägen zur Lösung eines besonders komplexen Problems in einem Projekt, um eine bessere Entscheidung zu treffen.
  • Ein Softwareentwickler fragt seine Kollegen, wie diese einen besonders herausfordernden Auftrag lösen würden.
  • Ein Lehrer sucht Rat von einem Kollegen bezüglich einer besonders schwierigen Schülerin oder eines Schülers, um eine geeignete Unterstützungsstrategie zu entwickeln.
  • Ein Therapeut sucht Meinungen und Empfehlungen von Kollegen bezüglich einer besonders schwierigen Behandlungssituation, um bessere Ergebnisse für den Klienten zu erzielen.
  • Ein Arzt bespricht mit Kollegen einen schwierigen Fall, um eine gemeinsame Behandlungsstrategie zu entwickeln oder um von deren Erfahrungen zu lernen.

Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, wie kollegiale Fallberatung in verschiedenen Berufen und Branchen genutzt werden kann.

 

Wie läuft eine kollegiale Fallberatung konkret ab?

 

Damit eine kollegiale Fallberatung erfolgreich funktioniert, müssen vorab ein paar Dinge definiert werden:

Zu Beginn sollte zuerst ein Moderator definiert werden, der durch die Fallberatung leitet. Wichtig ist auch, dass man sich für die kollegiale Fallberatung einen zeitlichen Rahmen definiert. Damit dieser auch eingehalten wird, ist es sinnvoll einen Time-Keeper zu haben, der darauf achtet, dass die einzelnen Schritte auch eingehalten werden. Das kann entweder der Moderator selbst übernehmen oder eine weitere Person definieren.

Sobald die grundlegenden Dinge definiert sind, kann die Fallberatung wie folgt ablaufen:

  1. Der Fallgeber schildert sein Thema. (ca. 3–4 Minuten)
  2. Die Berater stellen Klärungsfragen zu dem Fall (Wichtig: Die Fragen dürfen keine verdeckte Beratung enthalten, z.B. „Hast du schonmal … versucht?“) (ca. 5 Minuten)
  3. Der Fallgeber setzt sich mit dem Rücken zur Gruppe. Die Berater nennen Stärken, die sie beim Fallgeber wahrnehmen und warum sie glauben, dass der Fallgeber sein Ziel erreichen wird. (ca. 4–5 Minuten)
  4. Die Gruppe nennt Lösungsideen und -vorschläge. Der Fallgeber notiert sich, was ihm nützlich erscheint. (ca. 10 Minuten)

 

Was hat die kollegiale Fallberatung mit Teamresilienz zu tun?

 

Resiliente Teams zeichnet unter anderem eine hohe Handlungs- und Lösungsorientierung aus. Mit der kollegialen Fallberatung können Teams diese stärken und für scheinbar unlösbare Probleme Lösungen und Ideen finden. Die Teilnehmer einer kollegialen Fallberatung erkennen, dass es immer mehrere Perspektiven auf einen Sachverhalt gibt.

Des Weiteren kann die kollegiale Fallberatung auch zur psychologischen Sicherheit im Team beitragen. In Schritt 3 erhält der Fallgeber wertschätzendes Feedback. Die anderen Teammitglieder konzentrieren sich auf die Stärken. Wenn eine Person den Mut hat, ein Problem zu teilen, kann dies im Team dazu beitragen, dass offener über Herausforderungen gesprochen wird und mehr Sicherheit im Team entsteht.

Das Teamresilienz Faktor “Teamlearning” wird gestärkt, weil die Teammitglieder bei der Beratung auch voneinander lernen können. Nicht nur der Fallgeber profitiert von dem Erfahrungsaustausch, sondern die Berater erhalten unter Umständen auch Ansatzpunkte, wie sie zukünftige Probleme, lösen können.

Die kollegiale Fallberatung ist also nicht nur eine Methode, die dabei unterstützt eine Lösung zu finden, sondern trägt auch zur Resilienz von Teams bei.

 

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