Zu wissen, wer wie lernt, ist entscheidend für den Erfolg von Bildungsmaßnahmen. In der Literatur begegnen uns dabei immer wieder die Begriffe Lerntypen und Lernstile.
Doch was ist der Unterschied und was bedeutet das für das moderne Lernen?
Was sind Lerntypen?
Wenn Lernende schneller oder langsamer lernen, hat dies oft nichts mit der Intelligenz zu tun, sondern mit den unterschiedlichen Lerntypen.
In der Forschung wird der Lerntyp in Verbindung gebracht mit den primär genutzten Sinnesorganen. Neben Augen und Ohren gehört dazu auch der Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn. Der Lernstoff gelangt über die beteiligten Sinnesorgane in unser Gedächtnis. Da die einzelnen Sinnesorgane bei jedem Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sind, können unterschiedliche Lerntypen beschrieben werden. In Anlehnung an die Sinnesorgane (Seh-, Hör-, Riech-, Geschmacks- und Tastorgan), die beim Lernen beteiligt sind, wird in der Literatur häufig von visuellen, auditiven, kommunikativen und motorischen Lerntypen gesprochen.
Allerdings wird diese Kategorisierung auch in der Wissenschaft kritisiert. Denn es steht kein wirkliches Lernkonzept dahinter. Im Video erklärt Lern-Expertin Renate Wittmann, warum es Menschen nicht weiterhilft, sie in diese einzelnen Kategorien zu sortieren und was stattdessen hilft, die eigene Art zu lernen zu verstehen:
Was sind Lernstile?
Mit der Beschreibung von Lernstilen differenziert die Lernpsychologie unterschiedliche Lernfähigkeiten. Diese beruhen auf unterschiedlichen Elementen der Lerntypologie wie den emotionalen Voraussetzungen für das Lernen, der Motivation durch die Stoffinhalte, der Gestaltung von Lernumgebungen, der Fähigkeit, Selbstverantwortung wahrzunehmen, der Möglichkeit, Lerninhalte zu hinterfragen etc.
Die Lernstil-Konzepte beruhen darauf, dass Lernenden grundsätzlich alle Wahrnehmungs- und Sinneskanäle zur Aufnahme von Informationen zur Verfügung stehen. Der Mensch entwickelt im Laufe des Lebens allerdings Vorlieben und Stärken für bestimmte Wahrnehmungs- und Verarbeitungskanäle. In der Literatur finden sich heute über 80 verschiedene Lernstil-Modelle.
Bedeutung für die Lehre
Die Orientierung der Lehre am Individuum und seinen Bedürfnissen entwickelte sich erst im Laufe des letzten Jahrhunderts. Bildungseinrichtungen stehen heute in Konkurrenz zueinander und benötigen Alleinstellungsmerkmale, um ihre Existenz zu sichern. Lernende werden heute nicht mehr nur als Empfänger von Lerninhalten betrachtet, sondern viel mehr als Kunden. Das Wissen über Lernen, über Lerntypen oder Lehr- und Lernstile unterstützt Lernende und Lehrende gleichermaßen dabei, Überlegungen anzustellen wie:
- Was sind meine bevorzugten Lernmuster?
- In welcher Umgebung findet das Lernen statt?
- Welches sind die bevorzugten Techniken und Strategien?
- Welche kognitiven Muster werden benutzt?
Entscheidend für das erfolgreiche Lernen ist der Umgang mit den eigenen Lernmustern und die Umsetzung der eigenen Lernstrategien im täglichen Leben. Die Berücksichtigung der persönlichen Lehr- und Lernstile ist bereits Ausdruck für die Anerkennung der Individualität und für die Selbstverantwortung der Lernenden. Inventare, wie der persolog® Srategieplaner für Lernen und Persönlichkeit , helfen bei der Standortbestimmung und unterstützen die Festlegung weiterer Förder- und
Wenn du mehr über die 4 Wege zu mehr Lernkompetenzerfahren möchtest, empfehlen wir das Webinar mit den Autorinnen Debora Karsch und Renate Wittmann. Du wirst lernen, wie du zum Architekten deiner eigenen Entwicklung wirst und wie du die 4 Wege zu mehr Lernkompetenz als Quelle für deinen Erfolg nutzen kannst.